Blutspenden retten Leben – eine Tatsache, die jeder kennt. Doch wussten Sie, dass hinter jeder Blutspende eine Vielzahl faszinierender Details steckt, die den Unterschied zwischen einer einfachen Blutentnahme und einer lebensrettenden Transfusion ausmachen? Die Welt der Blutspenden ist voller Überraschungen und Regeln, die viele von uns gar nicht kennen. Von der Trennung der Blutbestandteile bis hin zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen nach einem Zahnarztbesuch – es gibt viel mehr zu beachten, als man auf den ersten Blick vermutet. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Blutspende ein und enthüllen fünf erstaunliche Fakten, die zeigen, wie komplex und wichtig dieser lebensrettende Prozess wirklich ist. Begleiten Sie uns auf dieser informativen Reise und erfahren Sie, warum Blutspenden mehr ist als nur ein Akt der Nächstenliebe.
1. Blutspende ist nicht gleich Blutspende
Tatsächlich wird nicht jeder Person, die eine Spende benötigt, das komplette Blut verabreicht. Durch Zentrifugation werden die einzelnen Bestandteile des Bluts voneinander getrennt. Nach einer Runde in der Blutachterbahn kommt ein mehrfarbiger Cocktail bei raus. Die oberste Schicht ist das flüssige Blutplasma und macht etwa 55 % aus. Die untere Schicht besteht aus den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und macht etwa 43 % am Gesamtteil aus. Dazwischen ist eine dünne Schicht an Blutplättchen (Thrombozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die insgesamt rund 2 % ausmachen. So kann eine Blutspende gleich bis zu drei Leben retten.
2. Nach einer Zahnarztbehandlung muss man ein bis drei Tage warten
Tatsächlich muss man nach einer Zahnarztbehandlung eine kleine Spendenpause einlegen, da Zahnfleischbluten oft eine Begleiterscheinung ist. Durch die kleinen Wunden können Bakterien aus dem Mund in den Blutkreislauf und so in den Blutspendebeutel gelangen. Das könnte schädlich für die Person sein, die die Spende empfängt. Daher muss man nach einer Behandlung ein bis drei Tage warten, bis das empfindliche Zahnfleischgewebe sich wieder geschlossen hat. Nach einem operativen Eingriff verlängert sich die Dauer auf über eine Woche.
Auch ohne Zahnarztbesuch ist Zahngesundheit wichtig, da schlechte Mundhygiene zu Zahnfleischbluten führen kann.
3. Kein Alkohol vor oder nach der Spende
Keinen Alkohol direkt vor der Blutspende zu trinken, klingt einleuchtend. Rund 12 Stunden vor der Blutentnahme sollte demnach kein Alkohol konsumiert werden. Doch auch die Stunden nach der Spende sollte es kein Feierabendbier oder ein Gläschen Wein geben, denn durch den hohen Blutverlust wirkt Alkohol deutlich stärker.
4. Wer frisch tätowiert oder gepierced ist, darf vorerst kein Blut spenden
Ähnlich wie beim Zahnfleischbluten birgt eine frische Tätowierung oder ein neu gestochenes Piercing ein erhöhtes Risiko für die zukünftige Empfängerin, da der Heilungsprozess teils sehr lang sein kann. Vier Monate nach Tätowierungen sowie anderen kosmetischen Eingriffen mit Haut- oder Schleimhautverletzungen (z. B. Ohrlöcher, Piercings, transdermale Implantate, Cutting, Branding, permanentes Make-up) dürfen Personen kein Blut spenden.
5. Briten dürfen kein Blut spenden
Nun ja, ganz stimmt das nicht. Es handelt sich um Briten, die zwischen 1980 und 1996 im Vereinigten Königreich gelebt haben und auch Reisende, die in der Zeit dort mindestens sechs Monate aufgehalten haben – dies muss nicht an einem Stück gewesen sein, sondern insgesamt. Diese internationale Regelung mag bizarr klingen, doch es gibt einen triftigen Grund: Rinderwahnsinn BSE (Bovine spongiforme Enzephalopathie). Großbritannien war besonders stark betroffen und es sind auch Menschen an einer neuen, durch BSE ausgelösten Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gestorben. Da über die Inkubationszeit nicht viel bekannt ist – Experten sprechen von bis zu 40 Jahren – und man nicht ausschließen kann, dass die Erreger über das Blut weitergegeben werden können, bleibt eine Blutspende potenziell riskant. In einzelnen Ländern wurde diese Regelung wieder abgeschafft, in anderen bleibt sie bestehen.